Rezension zu "Das tote Mädchen" (Steven James)
Steven James
Das tote Mädchen
cbt Verlag
2. Auflage 2014
379 Seiten
ISBN 978-3-570-31007-6
Handlung
Ein abgelegenes Dorf in Wisconsin am Lake Algonquin. Hier passiert nie etwas. Bis eines Tages ein totes Mädchen im See gefunden wird. Genau wie alle anderen auch, glaubt der 16-jährige Daniel, dass seine Mitschülerin Emily durch einen tragischen Unfall ums Leben kam. Doch bei ihrer Beerdigung hat er eine Vision von ihr, wie sie ihn um Hilfe bittet. Daniel ist überzeugt davon, dass sie ermordet wurde. Doch keiner will ihm glauben. Es fällt Daniel immer schwerer, zwischen seinen Visionen und der Realität zu unterscheiden. Doch er muss den wahren Killer stellen, bevor dieser wieder tötet ...
Meinung
Dieses Buch hatte (wie jedes andere auch) seine guten und schlechten Stellen. Doch leider muss ich sagen, dass hier die schlechten eindeutig überwiegen.
Als ich den Klappentext das erste Mal gelesen hatte, war ich noch etwas skeptisch. Doch dann habe ich das Buch aufgeklappt und vorne den Prolog gesehen. Er hat mich dann doch sehr angesprochen und ich habe das Buch gekauft. Ich würde nun zwar nicht sagen, dass ich es bereue, aber ich hätte definitiv nichts verpasst, wenn ich es nicht getan hätte.
Dialog
Das allergrößte Problem, das ich mit diesem Buch hatte, waren die Dialoge. Sie waren unglaublich oberflächlich und ohne Gefühle. Bloß aneinandergereihte Sätze.
Als ich den Klappentext das erste Mal gelesen hatte, war ich noch etwas skeptisch. Doch dann habe ich das Buch aufgeklappt und vorne den Prolog gesehen. Er hat mich dann doch sehr angesprochen und ich habe das Buch gekauft. Ich würde nun zwar nicht sagen, dass ich es bereue, aber ich hätte definitiv nichts verpasst, wenn ich es nicht getan hätte.
Dialog
Das allergrößte Problem, das ich mit diesem Buch hatte, waren die Dialoge. Sie waren unglaublich oberflächlich und ohne Gefühle. Bloß aneinandergereihte Sätze.
Keine Gefühle. Keine Beschreibungen. Nur die Worte. Und manchmal haben die Antworten auch einfach nicht zu den Fragen gepasst. Es war wirklich anstrengend zu lesen. Nicht mal irgendwelche Strukturen, wie "erwiderte er" oder "fügte sie hinzu" oder "er zögerte". Keine Gesten wie "er wandte den Blick ab" oder "sie lächelte leise" oder "er kniff nachdenklich die Augen zusammen". Nichts. Wie gesagt, alles unglaublich oberflächlich und deshalb ein starker Kritikpunkt.
Die fehlenden Gefühle waren aber auch allgemein ein Problem. Der Protagonist ist eigentlich niemals glücklich, traurig, aufgeregt, nervös, fröhlich oder überhaupt irgendetwas. Es wird immer nur stur beschrieben, was er denkt und was er tut. Keine Emotionen, mit denen man sich besser in ihn hineinversetzen könnte. Ich kann es nur mit dem Wort "flach" beschreiben. Vermutlich wisst ihr, was ich damit meine.
Handlung
Nun zur Handlung. An sich war die Idee ganz schön, ein Junge, der Probleme hat, Realität und Vision auseinanderzuhalten, und dabei versuchen muss, einen potentiellen Mord aufzuklären. Aber auch hier waren es wieder viele Kleinigkeiten, die das ein bisschen kaputt gemacht haben. Wenn er zum Beispiel einen Hinweis gefunden hat, dann war das manchmal unglaubwürdig und völlig aus dem Nichts. Es war einfach zu "perfekt", schon allein, dass er immer sofort Zeit hatte, den Dingen nachzugehen.
Natürlich beschäftigt einen die ganze Zeit über, wer denn nun der Mörder ist. Und wie es vermutlich allen immer ergeht: man denkt zuerst an die eine Person, dann gibt es plötzlich Indizien für jemand anderen und man ändert ständig seine Meinung. Bei mir ist das allerdings kaum noch der Fall. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich schon so viel gelesen (und selbst geschrieben) habe und deshalb das Muster erkenne, aber ich falle niemals darauf herein, wer es am Ende war. Jeder Autor baut immer bewusst irgendwelche "Beweise" ein, die den Leser denken lassen, dass es eine bestimmte Person ist. Und die ist es natürlich niemals. Auf keinen Fall. Es ist meistens jemand, der am Anfang kurz erwähnt wird und dann während der restlichen Zeit kaum noch vorkommt. Bis zum Finale.
Oder natürlich, es ist ein enger Vertrauter des Protagonisten, oder der Protagonist selbst. Ich werde hier nicht spoilern, aber ich kann mit Stolz sagen, dass ich auf nichts hereingefallen bin und mir schon sehr schnell klar war, wer was getan hat. Und ich hatte recht :) Bei so etwas fühle ich mich als Leser immer irgendwie bestätigt xD
Eine Sache noch. Ich hasse Bücher, bei denen die weibliche Hauptperson zwischen zwei Jungs steht und sich nicht entscheiden kann, und genauso sehr hasse ich Bücher, bei denen die männliche Hauptperson sich nicht zwischen zwei Mädchen entscheiden kann. Vor allem, wenn dieser Konflikt überhaupt keinen Sinn ergibt, weil er das eine Mädchen überhaupt nicht kennt, aber auf wundersame Weise Hals über Kopf in sie verliebt ist. Wirklich. Ich hasse es.
Lob
Auch wenn es bis jetzt vielleicht so klingt, das Buch war nicht nur schlecht. Es hatte auch seine guten Seiten (Wortspiel beabsichtigt haha ^^). Auch hier will ich nicht spoilern, aber eine Stelle hat mich besonders beeindruckt. Es war sehr makaber und auch irgendwie unheimlich und ich fand es wirklich gut. Für die, die das Buch kennen: Stichwort Akira ;)
Und noch etwas Gutes: Die Stellen, in denen es um das menschliche Gehirn geht. Es war extrem interessant und hat mich echt zum Nachdenken angeregt. Zum Beispiel ging es einmal darum, dass bei psychischen Erkrankungen ja nur das Gehirn betroffen ist - und dass der Protagonist dieses "nur" überhaupt nicht gut findet. Denn das Gehirn steuert den Körper, sobald damit etwas nicht stimmt, hat auch der ganze restliche Körper Probleme.
Oder ein anderes Beispiel:
"Nicht die Augen spielen einem Streiche, sondern das Bewusstsein. Wir sehen, was das Gehirn uns zeigt, nicht die Augen. Deshalb funktionieren optische Täuschungen. Das Gehirn versucht, einen Sinn in bestimmten Dingen zu erkennen, und dabei gerät es durcheinander."
Diese Stellen fand ich immer sehr gut, auch als es um Schizophrenie oder die wachen Albträume ging.
Fazit
Trotz dieser gelungenen Stellen war der Gesamteindruck des Buches nicht gut. Es gab einfach zu viele unpassende und oberflächliche Szenen, es ging generell nie in die Tiefe und der Schreibstil war einfach ... nun ja, schlecht. Wem so etwas nichts ausmacht, der kann es gerne lesen, denn zumindest die Handlung (oder die ursprüngliche Idee davon) war gut. Ansonsten würde ich es aber nicht weiterempfehlen und ich werde es auch selbst nicht noch einmal lesen.
Auch wenn es bis jetzt vielleicht so klingt, das Buch war nicht nur schlecht. Es hatte auch seine guten Seiten (Wortspiel beabsichtigt haha ^^). Auch hier will ich nicht spoilern, aber eine Stelle hat mich besonders beeindruckt. Es war sehr makaber und auch irgendwie unheimlich und ich fand es wirklich gut. Für die, die das Buch kennen: Stichwort Akira ;)
Und noch etwas Gutes: Die Stellen, in denen es um das menschliche Gehirn geht. Es war extrem interessant und hat mich echt zum Nachdenken angeregt. Zum Beispiel ging es einmal darum, dass bei psychischen Erkrankungen ja nur das Gehirn betroffen ist - und dass der Protagonist dieses "nur" überhaupt nicht gut findet. Denn das Gehirn steuert den Körper, sobald damit etwas nicht stimmt, hat auch der ganze restliche Körper Probleme.
Oder ein anderes Beispiel:
"Nicht die Augen spielen einem Streiche, sondern das Bewusstsein. Wir sehen, was das Gehirn uns zeigt, nicht die Augen. Deshalb funktionieren optische Täuschungen. Das Gehirn versucht, einen Sinn in bestimmten Dingen zu erkennen, und dabei gerät es durcheinander."
Diese Stellen fand ich immer sehr gut, auch als es um Schizophrenie oder die wachen Albträume ging.
Fazit
Trotz dieser gelungenen Stellen war der Gesamteindruck des Buches nicht gut. Es gab einfach zu viele unpassende und oberflächliche Szenen, es ging generell nie in die Tiefe und der Schreibstil war einfach ... nun ja, schlecht. Wem so etwas nichts ausmacht, der kann es gerne lesen, denn zumindest die Handlung (oder die ursprüngliche Idee davon) war gut. Ansonsten würde ich es aber nicht weiterempfehlen und ich werde es auch selbst nicht noch einmal lesen.
Zwei von fünf Federn.
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