Montag, 18. Juni 2018

I'm back! (again!)

Und da bin ich wieder! Endlich! Zu meiner Entschuldigung: ich hatte keine Zeit zu bloggen, weil ich total im Abi-Stress war. Aber das ist jetzt zu Ende, endgültig. In drei Tagen gibt es die Ergebnisse und dann ist für mich die Schule vorbei. Also für die meisten anderen kommt dann noch das mündliche Abi, aber das muss ich nicht machen, weil ich in der 11. einen Seminarkurs belegt habe, der das quasi ersetzt. Also: für mich endet am Donnerstag die Schule. Für immer. Das einzige, was danach noch kommt, sind der Abistreich und unser Abiball.

Um ehrlich zu sein, dieser Gedanke ist mehr als seltsam. Zu wissen, dass diese eine Konstante in meinem Leben, die seit ich mich erinnern kann immer da war, auf einmal wegfallen wird, ist in gewisser Weise auch beängstigend. Klar freut man sich auf den neuen Lebensabschnitt und fühlt sich, als würde einem auf einmal die ganze Welt offen stehen, aber es gibt eben immer zwei Seiten.

Mir wurde einmal erzählt, ich weiß nicht mehr von wem oder wann, dass man es sich so vorstellen kann, als würde man in einem engen Gang stehen, die Wände zu beiden Seiten eng und bedrückend. Aber sie geben eine Richtung vor. So kann man sich die Schule vorstellen. Und wenn das vorbei ist, dann öffnen sich die Wände plötzlich, und zwar so weit, dass man sie kaum noch sehen kann. Auf einmal steht man völlig alleine mitten im Leben, ohne Halt, ohne Anhaltspunkte um sich zu orientieren. Und die Wände kommen erst wieder zusammen, wenn man eine neue Struktur gefunden hat, ein Studium oder einen Job beispielsweise. Dann sind die Wände wieder da, aber sie erscheinen einem viel enger, weil man sie nicht mehr gewohnt ist. Dann hat man zwar wieder einen vorgegebenen Weg vor sich, aber eben auch keine Freiheiten mehr. Alles ist wieder vorherbestimmt und - tatsächlich - man wünscht sich die Zeit davor zurück, als da nichts war und man tun und lassen konnte, was man wollte.

Diese Zeit ohne Halt ist für mich genau jetzt. Ich werde nämlich ein "gap year" einlegen (klicke hier für mehr Infos). Ein Jahr Auszeit, bis ich mit dem Studium beginne. Meine Biologie-Lehrerin hat erst vor ein paar Tagen noch gesagt: "Nehmt euch dieses eine Jahr, ihr müsst sowieso alle bis 70 arbeiten, da kommt es auf dieses Jahr wirklich nicht an." Und sie hat recht. So eine Gelegenheit wird es nie wieder geben.

Dennoch ist der Gedanke an dieses Jahr, in dem es keine feste Struktur, keinen vorgegebenen Weg für mich gibt, sondern nur Freiheit und Selbstständigkeit momentan noch eher angsteinflößend als beruhigend. Natürlich, gerade in meinem Alter kennt man bisher nur die Schule, sie war einfach immer da. Und dies ist jetzt der erste große Schritt, das Ende eines ganzen Lebensabschnitts, raus aus dem Bekannten und Geborgenen und hinaus in die gefährliche, große, weite Welt.

Ich bin sicher, ich werde mich relativ schnell daran gewöhnen. Und dann werde ich es auch genießen können. Aber noch klammere ich mich an meine letzten Schultage und versuche davon so viel mitzunehmen, wie ich nur kann. Das Ende wird sowieso viel zu schnell kommen. Und dann sehen wir weiter.

- xox


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